Schlafmedizin

Viele Menschen leiden unter schlafbezogenen Atemstörungen.

Wir verfügen in unserer Praxis über mehrere hochmoderne Diagnosegeräte, welche abends unseren Patienten mitgegeben werden, um schlafspezifische Merkmale zu erheben. Die Analyse von Sauerstoffsättigung, Schnarchintensität, Körperlage, Herzfrequenz und Atempausen ermöglicht es, die Erfolgsaussicht einer Behandlung durch eine nächtliche Überdruckbeatmung (CPAP) abzuschätzen und ggf. deren Einleitung in einem assoziierten Schlaflabor vorzunehmen.

Bei zunehmender Schnarchintensität, nächtlichen Atemunregelmäßigkeiten oder unerklärbarer Tagesmüdigkeit führen wir gerne mit unseren Geräten eine Analyse bei Ihnen durch!

Sollte sich hierbei eine erhöhte Anzahl von nächtlichen Sauerstoffentsättigungen oder Atemunterbrechungen zeigen, ist die weitere Abklärung in einem Schlaflabor möglich.

Durch die Schlaflabor-Untersuchungen kann man die Architektur Ihres Schlafes analysieren. Der Nachtschlaf wird in fünf Stadien eingeteilt. Diese werden zyklisch vier- fünfmal in der Nacht durchlaufen und münden jeweils im Traumschlaf:

  • Leichtschlaf (Stadium 1 und 2)
  • Tiefschlaf (Stadium 3 und 4)
  • REM-Schlaf (Traumschlaf)

REM-Schlaf ist die Abkürzung für "Rapid Eye Movements" (schnelle Augenbewegungen). In dieser Phase sind die Muskeln völlig erschlafft, nur die Augen bewegen sich schnell.

Die intakte Schlafarchitektur mit korrekter Reihenfolge und ausreichender Länge der Schlafstadien ist Voraussetzung für erholsamen Schlaf; ist der REM-Schlafanteil unter 15% oder der Tiefschlafanteil erniedrigt, fühlen wir uns morgens unausgeschlafen.

Bis zu 80% der Männer schnarchen (Frauen etwas weniger häufig).
Ursache ist die Erschlaffung aller Muskeln im Rachen (Zungenmuskulatur, Mundboden, Zäpfchen, Rachenwand). Da die Atemluft beim entspannten Schlafen jetzt nur erschwert den Rachen passieren kann, tritt eine Schwingung der Weichteile auf, aus welcher das Schnarchen resultiert.

Im Extremfall kann ein Verschluss der oberen Atemwege resultieren: Es entstehen Atempausen, die in diesem Fall "obstruktive Schlafapnoen" genannt werden. Diese können zwischen 10 Sekunden und mehreren Minuten anhalten, bevor sie durch eine vom Gehirn eingeleitete Weckreaktion ("Arousal") zuverlässig beendet werden. Ein Ersticken im Schlaf ist somit nicht möglich.

Diese Atempausen bedeuten eine enorme Stressreaktion: Ohne dass wir es merken, steigen Blutdruck und Herzfrequenz an, Herzrhythmusstörungen und Herzmuskelschwäche können resultieren. Folge dieses gestörten Schlafes ist, dass nicht nur durch Mangel an Tief- und REM-Schlaf eine erhöhte Tagesmüdigkeit resultiert, sondern dass Schlafapnoe-Patienten eine um zehn Jahre verkürzte Lebenserwartung haben können.

Laut einer Statistik werden in der USA bis zu 20% aller Verkehrsunfälle durch die Folgen des "obstruktiven Schlafapnoesyndroms" verursacht. Bei Erwachsenen liegt die Häufigkeit eines Schlafapnoe-Syndroms zwischen 3% und 10%. Somit gehört dieses Krankheitsbild neben Diabetes und Asthma zu den häufigsten Volkserkrankungen.

Die Therapie des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms erfolgt durch einen Kompressor, welcher über eine Maske Raumluft in die oberen Atemwege bläst und dadurch den Rachenraum offen hält. Dieses Verfahren wird CPAP (englisch für "nasal continuous positive airway pressure") genannt.

Meist reichen zwei Nächte im Schlaflabor aus, um den für Sie erforderlichen Überdruck zu finden, welcher trotz Effektivität die Schlafqualität nicht beeinträchtigt. Hierfür werden im Schlaflabor zahlreiche Parameter erfasst, die an eine Betreuung auf der Intensivstation erinnern. Während Ihres Aufenthaltes im Schlaflabor werden Sie daher rund um die Uhr von mindestens einem Mitarbeiter betreut.

Die Therapie heilt Ihre Erkrankung nicht, sondern lindert deren Folgen. Sie muss daher auf Dauer konsequent angewendet werden, um die erhöhten Risiken für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Herzkreislauferkrankungen zu senken.