Lungensport

Asthma, COPD und Emphysem zählen zu den sogenannten obstruktiven Bronchialerkrankungen. Ihnen ist gemein, dass die Patienten bei körperlicher Belastung schnell "ans Schnaufen kommen".

Während die Asthmaerkrankung meist rasch und zufriedenstellend auf Medikamente anspricht, bleibt bei der COPD eine permanente und über die Jahre leicht zunehmende Beeinträchtigung der Luftpassage durch die Bronchien bestehen - nicht selten gekoppelt mit einer verringerten Sauerstoffaufnahme.

Die COPD-Patienten sind daher oft körperlichen Belastungen ausgewichen. Dies führt zur Rückbildung der Muskulatur, der Leistungsfähigkeit des Herzens und begünstigt die Gewichtszunahme, so dass der Bewegungsradius weiter eingeschränkt wird.

Sportvereine sind mit dem Wiederaufbau der Muskulatur und der Kondition bei COPD nicht vertraut, so dass die Patienten häufig überfordert werden.

Erst mit Hilfe des speziell von Lungenfachärzten entwickelten Trainingsprogramm konnte durch viele Studien gezeigt  werden, dass nach 6-8 Monaten Verbesserungen der Lebensqualität resultierten. Es geht um eine Gratwanderung zwischen Überforderung mit rascher Erschöpfung und einer Unterforderung mit fehlendem Anreiz für den Kraftzuwachs der Muskulatur (insbesondere der Oberschenkelmuskulatur).

Daher muss eine sorgfältige lungenfachärztliche Untersuchung dem Training vorausgehen, nicht selten beinhaltet sie eine Belastungsuntersuchung auf dem Laufband oder dem Fahrrad, um die Möglichkeiten von Herz und Lunge zu analysieren und um zu prüfen, ob des Gasaustausch (Sauerstoffaufnahme und Kohlendioxidabnahme) proportional zur Belastung steigen kann. Ferner ist eine sorgfältige anspruchsvolle Ausbildung der Übungsleiter erforderlich, auch wird eine Halle benötigt und ein Arsenal von Sportgeräten.

Durch regelmäßige Übungen wird die Ausdauer verbessert, durch Gymnastik die Beweglichkeit der Gelenke und die Koordination. Im Verlaufe dieser Betreuung stellen die Patienten fest, dass sich die Leistungsfähigkeit auf jeder Stufe verbessert: Physisch, psychisch und kognitiv. Durch Vermeidung von Extrembelastungen wird die Muskelarbeit ökonomischer, die Verletzungsgefahr (insbesondere durch Stürze) sinkt.

Resultat ist ein ansteigendes Selbstvertrauen in die eigenen Möglichkeiten zur Bewältigungen der Anforderungen im Alltag. Die Selbstständigkeit bleibt erhalten, einer Osteoporose wird vorgebeugt.

Sicherlich ist es wünschenswert, die gezeigten Übungen auch zu Hause durchzuführen. Doch zeigt die Erfahrung, dass gerade in einer Gruppe von ähnlich beeinträchtigten Personen die Motivation zum Mitmachen größer ist. Zwanglos ergeben sich neue Kontakte, Freundschaften entstehen, die über gegenseitige Besuche den Wunsch zur Mobilität erhöhen. Und durch unsere nette Übungsleiterin kommt der Spaß gewiss nicht zu kurz...

Unsere Lungensportgruppe trifft sich jeden Dienstag um 10 Uhr im DocFit-Center in Jöhlingen (Walzbachtal). Insbesondere für unsere Patienten aus Durlach und Umgebung ist dieser Ort mit dem Auto gut erreichbar. Oft gibt es die Möglichkeiten, an Fahrgemeinschaften zu partizipieren.

Schematischer Ablauf einer Stunde Lungensport:

  1. Aufwärmen (15 Min): Gehen, Partnerübungen, Gruppenspiele mit Luftballon, Sandsäckchen, Tüchern, usw.
  2. Gymnastik (15 Min.): Kräftigung der Muskulatur von Beinen, Schultern, Rücken, Bauch
  3. Ausdauer (10 Min.): 1 Min. Gehen, 1 Min Pause; 2 Min. Gehen, 2 Min. Pause, usw.
  4. Spielen (15 Min.): Ball über die Schnur bringen, Luftballons in der Luft balancieren
  5. Entspannung (5 Min.): Traumgeschichten hören, Igel-Massage, Entspannungsübungen

Gerne erhalten Sie in unserer Praxis weitere Auskünfte.

Die Anfahrt können Sie auch aus der Internet entnehmen: docfit.net

Ziel unserer Bemühungen ist es, dass nicht Sie von Ihrer Erkrankung beherrscht werden, sondern diese von Ihnen gemanagt werden kann. Kommen Sie unverbindlich 1-2x vorbei und "schnuppern" Sie hinein!

Eins ist sicher: Die Bewegung wird Ihre Lebensqualität verbessern!

Quelle: Dr. Oliver Göhl in Lungensport-Report, Ausgabe 1/2005.